Biniam

Hunger
Krieg
Gewalt
Flucht

Ich wurde in Eritrea geboren. Meine Familie lebt dort schon seit vielen, vielen Jahren. Meine Familie wollte nicht in ein anderes Land ziehen. Wir können auch nur in den Sudan gehen, weil wir keine Pässe haben.

Ich bin sehr glücklich in Wittstock zu sein, in Frieden zu leben, aber ich vermisse meine Eltern.

Ich habe Eritrea wegen politischer Probleme verlassen. Das Land ist sehr klein, es gibt nicht genug zu essen. Wir müssen alles aus anderen Ländern importieren.

Ich war acht Jahre lang in der Schule. Aber ich hatte keine Aussicht, eine Arbeit zu bekommen.

Mein Vater ist Soldat, aber er verdient nicht genug Geld für die Familie. Ich habe sechs Brüder und zwei Schwestern. Die Regierung forderte mich auf zur Armee zu gehen. Ich sagte, ich kann nicht mit einem Gewehr umgehen. Sie sagten, du warst acht Jahre in der Schule, du kannst dein Land verteidigen. Eritrea liegt im Krieg mit Äthiopien.

Wenn ich den Kriegsdienst verweigert hätte, hätten sie mich ins Gefängnis gesteckt. Also bin ich in den Sudan gegangen.

Mein Vater sagte zu mir, schau mich an. Ich habe keine Wahl. Aber du solltest weiter zur Schule gehen.

Vom Sudan bin ich nach Libyen gegangen. 14 Tage durch die Sahara, eingepfercht in ein Auto mit 47 anderen Menschen. Nicht genug Wasser. Am Straßenrand lagen tote Menschen wie Felsen.

Als wir Libyen erreichten, haben sie mich ins Gefängnis gesteckt. Für fünf Monate. Ich war immer krank, es gab keine Dusche, nicht genug Wasser, nur eine Hand voll Nudeln für zehn Leute. Viele Leute sind im Gefängnis gestorben. Man hat mich auf den Kopf geschlagen, ich habe nicht verstanden warum. Meine Freunde haben mir geholfen zu essen und auf die Toilette zu gehen. Meine Eltern haben Geld geborgt, um mich frei zu kaufen. So kam ich zu dem Boot, das mich nach Italien gebracht hat. Das Boot war aus Holz.Wir waren 1150 Menschen auf dem Boot, wir konnten kaum atmen. Jetzt bin ich hier.

Ich kann alles haben, am wichtigsten aber Frieden.