Sabine

Abenteuerlust
Studium
Selbstverwirklichung

Die größte Angst war: ich bin hier ganz alleine, keiner holt mich ab, ich weiß nicht wohin und ich kann die Sprache nicht.

Das war in Malaga.

Deswegen habe ich das vorher gebucht. Jemand hat mich abgeholt, zur Gastfamilie gebracht. Aber ich konnte mich mit niemandem unterhalten, weil ich kein Wort Spanisch sprach. Das war vielleicht etwas blauäugig, aber im Nachhinein war das ganz gut so. So lernte ich schnell Spanisch.

In Hamburg hatte ich vorher meinen Job gekündigt, meine Wohnung aufgelöst und mein Auto in Berlinchen bei meinen Eltern abgestellt. Und seitdem lebe ich aus zwei Koffern.

In den letzten neun Jahren war ich in Malaga und Argentinien. In San Sebastian in Spanien fast zwei Jahre lang, dann nochmal Hamburg für ein dreijähriges Studium, dann Südafrika, Barcelona und zuletzt Bali. Barcelona ist jetzt mein zuhause, das Wetter ist gut, ich habe dort einen Job und ein WG-Zimmer im Zentrum. Ich habe gute Freunde aus aller Welt.

Dreimal im Jahr bin ich in der alten Heimat bei meinen Eltern in Berlinchen. Zu Ostern, zu Weihnachten und zur Fusion. Von meinen früheren Freunden ist kaum jemand da, alle leben verstreut in der Welt. Nur zu diesen drei Gelegenheiten treffe ich alte Schulfreunde.

Es ist eher so, dass mich Freunde in Barcelona besuchen. Mein Job ist es, internationale Praktika zu vermitteln. Jungen Leuten die Ängste vor dem Unbekannten zu nehmen. Wir vermitteln jedes Jahr 300 Leute in 30 Länder, organisieren Arbeitgeber, Gastfamilien, Abholung vom Flughafen. Und wir kümmern uns um die Eltern. Die rufen oft an. „Mein Sohn ist seit drei Tagen in Ghana, und hat noch nicht angerufen.“

„Vermutlich hat er noch keine Telefonkarte bekommen, oder es gibt gerade keinen Strom.“